Familienbildung - wie wir sie verstehen

Familienbildung - wie wir sie verstehen

 

  • Der Wunsch nach einem gelingenden Leben in Ehe und Familie hat bei Menschen aus allen Generationen einen hohen Stellenwert. Dabei wird die Realisierung dieses Wunsches zunehmend schwieriger. Familien erfahren die „strukturelle Rücksichtslosigkeit" der Gesellschaft ganz unmittelbar; im Zusammenleben der Familienmitglieder müssen die Wechselwirkungen und Widersprüchlichkeiten von gesellschaftlichen Anforderungen und persönlichen Wünschen und Bedürfnissen zum Ausgleich gebracht, die von außen diktierten unterschiedlichen Zeitrhythmen der Familienmitglieder koordiniert, der Familienalltag gemanagt werden.
  • Die Wirklichkeit von Familien ist geprägt von einer Pluralität familialer Lebensformen und Wertorientierungen. Der Rückgriff auf "gesellschaftliche Selbstverständlichkeiten" im Sinne tradierter Leitbilder und Orientierungen ist heute kaum noch möglich. Auch dadurch ist Gestaltung des Familienlebens schwieriger geworden und erfordert neue Kompetenzen.
  • Und die Wirklichkeit von Ehe und Familie ist davon geprägt, dass noch nie so viele Ehepaare ihre Goldene Hochzeit feiern konnten, dass über 75% der minderjährigen Kinder bei ihren Eltern aufwachsen - dass Ehen und Familien gelingen.
  • Vor diesem Hintergrund wendet sich Familienbildung an Paare, Ehepaare, Familien und Alleinerziehende und an alle Menschen mit ihren Erfahrungen, Fragen und Erwartungen aus und an Ehe und Familie.
  • Familienbildung hat zum Ziel, sowohl Familien als Ganze als auch einzelne Familienmitglieder in ihren verschiedenen Lebenssituationen und Familienkonstellationen zu unterstützen, dass ihr Leben gelingen möge. Auf den vielfältigen Ressourcen aufbauend, mit denen Paare und Familien ihren Alltag meistern, stärkt die Familienbildung die Beziehungs- und Erziehungskompetenz und vermittelt Fähigkeiten und Fertigkeiten, die für das Zusammenleben und die Lebensgestaltung in Ehen und Familien notwendig sind.
  • Familienbildung ist wesentlicher Teil der Familienpastoral und daher Dienst der Kirche am Menschen, durch den das Wirken Christi in unserer Zeit erfahrbar gemacht werden kann. Zusammen mit Menschen, die Ehe und Familie leben, gilt es das zu suchen und zu stärken, was Leben gelingen lässt. Eine besondere Aufmerksamkeit kommt dabei der auf der Ehe gegründeten Familie zu. Im Sakrament der Ehe haben die Ehepartner ihre Beziehung in den Horizont der Heilszusage Gottes gestellt. Was sie von dort aus in der Geschichte ihrer liebenden Zuwendung zueinander gestalten, ist zugleich Lebensvollzug von Kirche.
  • Ehe und Familie sind nicht nur Privatsache. Deshalb schärft Familienbildung auch das kirchliche und politische Bewusstsein von Familien. Sie ermutigt und befähigt die Familienmitglieder, sich solidarisch mit anderen Familien für ihre Belange einzusetzen und ihren kirchlichen, gesellschaftlichen und politischen Auftrag wahrzunehmen. Darüber hinaus ist Familienbildung auch selbst Anwalt für die Belange von Ehe und Familie.
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